Im düsteren Jahr 1310 erstreckte sich eine bedrohliche Stimmung über die Stadt Esslingen. Inmitten der mittelalterlichen Gassen lebte eine junge Maid, deren faszinierendes Wissen in Kräuterkunde und Heilkunst sie zu einer geachteten Persönlichkeit machte. Täglich begab sie sich auf den Markt, wo ihre duftenden Kräuter und geheimnisvollen Arrangements auslagerten und ihre heilenden Eigenschaften verkündeten. Ihr Ruf als Wunderheilerin und Ärztin verbreitete sind rasch und verzweifelte Seelen suchten bei ihr Zuflucht, um Linderung für ihr Leid zu finden.
An einem Schicksalhaften Tag, als der Himmel von dunklen Wolken verhüllt war, betrat die Maid den Markt und erblickte einen gequälten Coyoten. Sein Fell war struppig, sein Blick voller Schmerz und Verzweiflung. Das Mitleid ergriff die Maid mit einer solchen Wucht, dass sie ohne zu zögern den feilschenden Händler ansprach und das bedauernswerte Tier freikaufte. Von da an sollten sich ihre Schicksale auf unerklärliche Weise verbinden.
Dankbar für seine Rettung wich der Coyote der Maid nicht mehr von der Seite. Mit seinen wachen Augen und seinem eisernen Willen schien er ihre Anwesenheit zu schützen und zu bewachen. Sie bildeten eine unzertrennliche Allianz, deren Stärke und Geheimnis die Bewohner Esslingens in Erstaunen versetzte.
Jedoch reichten die heldenhaften Taten der Maid und ihres treuen Gefährten über die Stadtmauer hinaus. Die Kunde von ihrer außergewöhnlichen Begabung und dem schützenden Coyoten erreichte schließlich die Ohren des mächtigen Heinrich VII. Seine Herrschaft erstreckte sich über das Land und der erkannte die Bedeutung dieser außergewöhnlichen Frau für den bevorstehenden Krieg gegen den tyrannischen Grafen Eberhard I. von Württemberg.
In einer Welt, die von Gewalt und Verrat gezeichnet war, wurde die Maid von Heinrich VII auserwählt, um die Verwundeten und Leidenden auf dem Schlachtfeld zu betreuen. Ihr innerer Wunsch, anderen zu helfen, entfachte eine ungezähmte Flamme in ihrem Herzen. Mit dem Mut einer Löwin nahm sie ihr Schild und ihre Heilkräuter und trat der Schlacht gegenüber. Ihr tapferer Coyote folgte ihr treu, bereit, seine Zähne zu zeigen und sein Leben für sie zu opfern.
Das Gerüchte von einer schicksalhaften Maid verbreitet sich schnell unter den Soldaten und Söldnern und so erhielt sie einen Namen, der wie ein Echo durch die Schlachtfelder hallte - die Schildmaid. Ihre Gegenwart brachte Trost und Hoffnung, während sie von einem verwundeten Krieger zum anderen eilte, ihre Hände mit Salben und Verbänden gefüllt, ihre Worte voller Trost und Ermutigung.